Italienreise Ostern 2005 vom 20.3. - 1.4.

20.3 (Frechen-Staufen).:

Der Aufbruch ist erstaunlich ruhig. Jo ist zwar nicht der Meinung, aber trotz aller Widrigkeiten schaffen wir es um 12:14 los zu kommen, bei der Bücherei vorbei zu schauen und zur Großmama aufzubrechen. Abends um ca 19 Uhr sind wir da und werden mit einem Essen empfangen. Wie üblich ;-))

Nach dem Essen gibt es dann den ersten grossen Umbau des Busses, da wir ja das erste mal drin schlafen wollen. Klappt noch nicht super schnell, aber immerhin merken wir, dass uns Leintücher fehlen.

21.3 (Staufen-Fidenza).:

Am morgen gehe ich noch in Staufen die letzten Sachen besorgen. Etwas Proviant für die Fahrt. Mittags geht's dann endlich los Richtung Italien. Die Strassen sind recht leer und wir kommen gut voran. Über die Alpen schnauft der Bus etwas, aber er meistert auch den Gotthardtunnel problemlos. Gegen Abend dann endlich an der Grenze bei Lugano! Ich freue mich riesig, endlich in Italien zu sein.

Wir beschliessen noch mindestens um Mailand herum zu fahren und ca bis Parma zu kommen. Die abenteuerliche Ausschilderung und Müdigkeit beschert uns noch einen kleinen aber nervigen Umweg. Wer hätte gedacht, dass man in einer so topfebenen Landschaft wie der Poebene so unglaublich viele Kurven in Strassen bauen kann. Zu guter Letzt finden wir nach langem Suchen auch den angestrebten Campingplatz von Salsomaggiore. Leider noch geschlossen. Aber eine halbe Stunde später haben wir ein Plätzchen an einem Bach nahe Fidenza gefunden und alle fallen müde nach schwierigem Umbau ins Bett.

22.3. (Fidenza-Florenz):

Der BusWir brechen früh auf und kommen so über Parma nach Maranello, die Stadt des Ferrari. Dort werden die ersten italienischen Köstlichkeiten gekauft. Schinken, Käse und Brot. Von Maranello aus geht es über kleine aber schöne Strässchen über den Appenin. Es dauert lange und die Sicht ist leider nicht so gut wie erhofft. Trotzdem gefällt mir die Fahrt. Ich scheine aber mit der Meinung etwas alleine zu sein. Oben am Pass bei Abetone laufen die Skilifte! Dort gibt es auch noch einen Kaffee und ein Eis. Leckeres Italienisches Eis. Hmmm. Für die Kinder.

Weiter geht es recht schnell, da fast nur noch bergab über Pistoia, an Prato vorbei bis nach Florenz! Wir wühlen uns durch den Stadtverkehr und sind diesmal schneller bei der Suche nach einem Schlafplatz. Am Camping Michelangelo hat man tatsächlich einen Blick über die Altstadt inklusive Dom! Sehr beeindruckend, genauso wie die Preise. Florenz

23.3. (Florenz-Lago Trasimeno):

Am nächsten Tag beschliessen wir, abends noch weiter zu fahren und nur einen Tag in der Stadt zu bleiben. So frühstücken wir gemütlich, packen alles ein und fahren die paar hundert Meter zum Piazzola Michelangelo auf einen gebührenfreien (!!) Parkplatz mit wunderschönem Blick über die ganze Stadt. Von dort geht es über Treppen zu Fuß in die Stadt. Das erste Eintauchen in eine italienische Stadt ist wunderbar. Allerdings sind auch sehr viele Touristen unterwegs. Kein Wunder, bei allem, was Florenz zu bieten hat. Wir erlaufen uns nur ein kleines bisschen, gehen zum Dom und nicht auf die Kuppel. Eine sehr lange Schlange wartet dort. Der Dom ist beeindruckend und (für mich erstaunlicherweise) grün-weiß gestreift. Von dort gehen wir (wie scheinbar alle anderen auch) auf die Piazza della Ponte Vecchio
Segnioria mit dem Palazzo Vecchio und (für Linus besonders wichtig) der Davidstatue. Dort gibt es auch ein leckeres Eis. Weiter gehen wir über den Ponte Vecchio. Auch hier sind wir nicht ganz alleine. Auf der anderen Seite allerdings schlendern wir völlig einsam durch kleine Gassen nach oben um wieder zum Bus zu gelangen. Klappt nur fast, wir müssen nochmals runter und wieder hoch.

Am Bus angekommen, beschliessen wir zum Lago Trasimeno zu fahren um alte Kindheitserinnerungen wieder zu beleben. Die Fahrt geht schnell über die Autobahn und wir kommen um ca 17 Uhr am See an. Dort umrunden wir ihn einmal um einen schönen Platz zu finden. In Castiglione del Lage finden wir einen Campingplatz nahe des Städtchens. Der macht zwar erst am nächsten Tag auf, aber wir stellen uns einfach auf den Parkplatz direkt am See und haben auch bald noch 4 andere Camper dort. Abends gehen wir noch etwas essen. Lecker!!

24.3. (Castiglione del Lago):

Castilgione del LagoGeburtstag! Wir wachen recht früh auf und beschliessen, da der Campingplatz erst gegen 9 Uhr eröffnet wird, oben im Städtchen einen ersten Geburtstagscappuccino zu trinken. Die Kinder auf den Fahrrädern und wir zu Fuß arbeiten uns den Hang und die Straße hoch. Es ist ein wirklich netter kleiner Ort. Ganz umringt von einer Stadtmauer, mit 2 parallelen Strassen und 2 grösseren Plätzen. Es gitbt ein paar kleine Lädchen, einige Feinkostgeschäfte und ein paar Bars. In eine setzen wir uns in die Sonne, die gar nicht so einfach zu finden ist in den engen Gässchen. Danach gehts auf in den Palast und die Burg. Im Palast finden sich nicht nur Frescen mit den Heldentaten des Erbauers sondern skurrilerweise auch eine Ausstellung von Flugdrachen. Wunderbare, riesige Drachen in tollsten Konstruktionen. So konnte ich mir in Ruhe Frescen und der Rest der Familie in Ruhe Drachen anschauen. Vom Palast ging es weiter durch einen überdachten Wehrgang in die eigentliche Burganlage. Die war sehr schön und wurde gerade auch instand gesetzt. Ausserdem beherbergte ein offener Wehrgang die ersten Eidechsen des Urlaubs. Wieder draussen wollen wir die steile, enge Straße vermeiden und schlagen uns durch einen Olivenhain und ein paar Treppen auf die Straße durch, die am See entlang wieder Richtung Bus führt. Schade nur, dass sie auf einem kleinen Teilstück gesperrt ist und wir müssen die Kinderräder über die Steine schleppen.

Danach können wir endlich beim Campingplatz einchecken. Eigentlich wollte ich ja einen ganz ruhigen Tag, Linus hatte aber erwartet, dass etwas ganz großartiges passiert. Er ist deshalb etwas schlecht gelaunt, fängt sich aber im Laufe des Tages. Ich bekomme von den Kindern und Jo einen Geburtstagsblumenstrauß, der bis nach Hause hält. Wir bauen das Zelt als Kistenlager auf, was sich als sehr günstig erweist. So kann man schneller mit dem Bus losfahren zu Ausflügen und man findet sich besser zurecht.

Abends gehen wir dann schön essen in das gleiche Restaurant, da es sehr lecker war. Jo und ich nehmen ein Fischmenü. Sehr lecker mit nicht allzuvielen Gräten, die Kinder werden auch satt.

25.3. (Ausflug: Perugia und Spoleto)

PerugiaNach dem ruhigen Tag vorher, muss ich wieder etwas unternehmen. Auf dem Plan steht Perugia. Der Name weckt Erinnerungen, allerdings sehr diffus. Wir gönnen uns ein Parkhaus am Rande der Altstadt (wie schön, dass der Bus nur 2,05m hoch ist und das Parkhaus mehr verträgt). Über mehrere Rolltreppen und alte Gewölbe geht es nach oben. Es ist faszinierend. Klara spricht noch immer davon als "im Museum" und mochte es gerne. Die Gewölbe sind Reste eines alten Zwingers, den der Kirchenstaat errichtet hatte. Der Zwinger wurde geschleift, als die Stadt ihre Selbständigkeit wiedererlangt hat und hat statt dessen einen kleinen Park angelegt. Wir spazieren etwas umher. Die Stadt liegt ja, wie alle etruskischen Städte auf dem Berg und die kleinen Gässchen sind daher sehr steil und teilweise auch mit Treppen. Viele sind für Autos gesperrt oder schlicht zu eng oder steil. Auf der Piazza (4 Novembre) setzen wir uns an den Fuss der Kirche, mit Blick auf den Palazzo dei Priori mit einer leckeren Pizza (von Jo besorgt) und ein paar Küchlein (für Linus, super lecker!!). Nach dem Mittagessen streben wir mit einer müden Klara dem Bus zu, nochmals durch die unterirdischen Gewölbe.

Nächstes Ziel sollte eigentlich Assisi werden, aber da Klara einen etwas längeren Mittagschlaf gebrauchen kann und Spoleto GässchenLinus lieber noch etwas Antike sehen will, fahren wir weiter bis Spoleto. Dort machen wir uns auf dei Suche nach dem mysteriösen römischen Amphitheater. Wir laufen mehrere Mae daran vorbei, da es inzwischen in Wohnhäuser umgebaut war. Dieser natürliche Umgang mit den im Überfluss vorhandenen Relikten aus der früheren Zeit fasziniert uns immer wieder. So beschliessen wir, noch in die Stadt hoch zu gehen. Leider ist das Wetter nicht so richtig toll. Auch hier sind die Gassen eng und Steil. Aber wir werden mit einem Blick in ein römisches Theater belohnt. Doch noch Antike. Da die Kinder müde werden und wir noch das Aquädukt sehen wollen, gehe ich zurück zum Bus um die drei oben wieder zu treffen. Das Aquädukt ist beeindruckend, so 70m über dem Talgrund. Die Gegend sieht nach einer schönen Wanderung aus, die wohl auf eine nächste Reise verschoben wurde. Zurück fahren wir über die Autobahn.

26.3. (Ausflug: Isola Maggiore)

Wilder WegIch wache mit schlechter Laune auf, weil das Wetter einfach nicht so richtig gut werden will. Tiefe Wolken ziehen vorrüber, lassen den ein oder anderen Tropfen über uns ab. Die Sonne zeigt sich zwar auch manchmal, aber irgendwie sollte in der Toskana eigentlich immer die Sonne scheinen. Jo schlägt mir vor, einen Tour allein zu unternehmen und er nähme die Kinder mit zur Insel. In letzter Minute entscheide ich mich doch noch, mit zu kommen. Gute Entscheidung! Nach halbstündiger Überfahrt kommen wir an. Vom Hafen weg geht eine Strasse mit ein paar Häusern. In einem der Läden erstehen wir eine Kette für Linus und jeweils einen Ring für Klara und mich. Dann geht es los auf einen der schönsten Spaziergänge meines Lebens. Durch sattes grün (welche Pflanze ist denn das? Keine Ahnung) geht der Weg um die Insel. Durch ein Tor mit Wappen geht es weite zu einer verfallenden Kirche. Dort zeigt und eine ältere Frau undefinierbaren Alters die Kirche und das alte Franziskanerkloster. Es war wohl ein kleines Klösterchen und wurde dann zu einer Burg umgebaut. Der ganze Komplex ist in Privatbesitz. Daher fehlen die Mittel, um alles instand zu halten. Auch hier fasziniert mich der Umgang mit mittelalterlichen Gebäuden. Es gibt in dieser Gegend so viele, dass es auf dieses eine nicht ankommt. Weiter gehen wir zum Seeufer und machen verfallendes Klosterdort ein kleines Picknick. Es scheint füher dort einen Park gegeben zu haben mit evtl einem Zugang zum See. Wir bekommen Besuch einer sehr lauten und fast aufdringlichen Katze, die von den Kindern begeistert gefüttert wird. Am Seeufer entlang kommen wir zu einem kleinen Platz auf dem eine Statue von, na wem wohl, Franziskus steht. Einige italienisch Familien bewerfen eine Boje mit Steinen (oder versuchen es zumindest). Linus macht begeistert mit und trifft sogar einmal. Über den Hügel geht es weiter durch Olivenhaine, vorbei an weiteren Kirchen und einer alten Mühle, von der nur ein runder Sockel übrig geblieben ist, zurück zum Dorf. Von dort wieder mit dem Schiff zurück nach Castiglione, wo wir noch einen Kaffee trinken wollen. Zu Jo's Entsetzen und zu Linus und meinem Entzücken ist aber im Städtchen ein Markt. Linus und ich schlendern darüber, Jo und Klara suchen sich ein Kaffee.


27.3. (Ausflug: Chiusi und Orvieto)

Das Wetter ist eher schlecht. So beschliessen wir, uns noch weitere Städte anzusehen. Meine Planung sieht Chiusi vor. Dort hat man einige Etruskergräber ausgegraben und im Ort gibt es ein Museum mit einigen Fundstücken. Das Dörfchen ist nett und voll und hat einen dieser Kunsthandwerkermärkte, auf denen man Batik aus den 70er/80er Jahren, afrikanische Trommeln und südamerikanische Wollpullover kaufen kann, neben einheimischen Leckereien. Das Museum ist sehr nett und recht klein. Leider kann ich nicht all zu viel lesen und der Tabakladen, in dem man die Literatur dazu kaufen könnte, hat geschlossen. Also fahren wir weiter nach Orvieto.

OrvietoOrvieto

Ich hatte in einem der Führer gelesen, dass es in Orvieto eine kleine Bahn in die Stadt gibt. Nach schöner Fahrt über die Bergkämme Umbriens finden wir den Einstieg sofort. Alle sind begeistert. Das Ticket für die Seilbahn (auf Schienen) berechtigt auch zur Nutzung der Stadtbusse. Oben angekommen folgen wir allerdings zuerst den Schildern zur Miroausstellung und landen in dem tiefen Brunnen "Pozzo di San Patrizio. Er wurde 1530 angelegt um Belagerungen länger zu überstehen. Der 62 Meter tiefe Brunnen wurde so breit angelegt, dass Maultiere das Wasser schleppen konnten. Dafür gibt es 2 übereinanderliegende Treppenauf bzw -abgänge, durch die man auch den Brunnen besichtigen kann. Faszinierend!

Da wir auf diesem Wege die Ausstellung nicht gefunden haben, schauen wir auf eine aushängende Stadtkarte und finden den Palazzo, in dem sie sich befindet direkt neben dem Dom. Also fahren wir mit dem Bus dorthin. Inzwischen regnet es auch kräftig. Am Domplatz angekommen reißt die Wolkendecke auf und es scheint für kurze Zeit die Sonne. Endlich habe ich ein weiteres Bild aus meiner Kindheit wiedergefunden: Die gestreifte Kirche! Ich finde es wunderbar, überwältigend. Auch wenn ich inzwischen weiß, dass die Kirche, an die ich mich erinnere in Siena steht. Neben der Kirche geht es in die Miroausstelung, die Linus so gerne sehen wollte, weil sie letztes Halbjahr Miro in Kunst durchgenommen haben. Die Ausstellung ist klein und überschaubar und mit dem Ticket des Brunnens frei. Leider gibt es den Katalog ausschließlich auf Italienisch, so dass wir keinen kaufen.

Anschließend schlendern wir etwas durch die Stadt. Ich finde sie sehr angenehm, da kaum Autos fahren dürfen. Zum einen wohl wegen der vielen Touristen, zum anderen aber auch, weil der Untergrund zu weich ist und die Fundamente der Häuser angegriffen werden. Vor dem nächsten Schauer bringen wir uns in ein nicht allzu gemütliches Kaffee in Sicherheit. Die Kinder bekommen sehr leckeres Eis und Jo und ich nur mäßigen Kuchen. Auf dem Rückweg zur Seilbahn finden wir noch ein Interneträumchen bei einem Persischen Teppichhändler. Die Wettervorhersage zeigt uns, dass es in den nächsten Tagen wohl nur in Rom halbwegs schön sein soll. So beschließen wir, statt nach Podere Serraia in das alte Rom zu fahren ("Rom sehen und sterben"). In Castiglione essen wir noch eine Pizza. Hmmmmm.

28.3. (Castiglione del Lage - Bracciano)

Nach dme Frühstück, nach packen und einer ausgiebigen Suche nach einem Bancomat schaffen wir es tatsächlich, Richtung Süden aufzubrechen. Über die Autobahn geht es bis kurz hinter Orvieto und dann in die Berge. Ich habe den ersten Stopp im Parco dei Mostri von Bomarzo geplant. Ein super skurriler Park. Einerseits wegen der seltsamen Figuren, die auch nicht von hoher künstlerischer Qualität sind, dafür sehr gross. Andererseits wegen der vielen Italienischen Gruppen und Familien, die dort ein Ostermontagpicknick machen. Es wird viel Fussball gespielt, Kinder toben herum. Bei den Figuren selbst ist es dann trotzdem noch recht voll. Am besten gefällt uns das schiefe Haus. Man kommt sich darin besoffen vor. Toll, wie das Gehirn versucht, das Bild des Auges und den schiefen Boden in Einklang zu bringen.

Nach dem Park fahren wir weiter in Richtung Lago Bracciano, den wir als unseren nächsten Standort anfahren wollen. Nach schöner Fahrt über die Berge und vorbei an dem sehr idyllischen Lago de Vico kommen wir am Nachmittag am See an. Horden von Kindern spielen Fußball auf dem Campingplatz direkt am See. Linus traut sich verständlicherweis nicht, einfach mit zu spielen und geht ans Seeufer, um dort Sachen ins Wasser zu werfen. Leider hatte ein Stock, den er werfen wollte einen umgebogenen Nagel der im beim schleudern in der Hand stecken bleibt. Zum Glück waren so viele Leute dort. Alle wollen helfen und ein sehr netter Italiener befreit Linus Hand nach einiger Zeit. Linus und mir wird schwindelig und wir legen uns ins Grass. Die Ambulanz, die erst gerufen wurde ist wieder abbestellt und so muss ich nach einiger Zeit (ich war einer Ohnmacht noch nie so Nahe) die Kinder einsammeln und zur Notaufnahme fahren. Bevor wir loskommen, bringen die Kinder Linus noch einige Süssigkeiten und ein Spielzeug zum ablenken. Was in Erinnerung bleibt, ist eine unglaubliche Hilfsbereitschaft aller Italiener, die uns ihr Auto angeboten haben, die Linus und Jo nach Hause gefahren haben, als ich mit Klara vorgefahren war, die sich mehrfahc erkundigt haben, wie es Linus denn geht.

29.3. (Lago Bracciano)

Nach dem Schreck vom Tag vorher beschließen wir, heute einen ruhigen Tag am See zu verbringen. Nach kurzer Zeit haben Linus und die italienischen Jungens vom Nachbaranhänger zueinander gefunden und spielen den ganzen Tag miteinander. Inklusive einer Fahrradtour zu einem anderen Campingplatz mit 2 Vätern. Leider fahren sie am Nachmittag. Der Versuch ein Tretboot zu leihen scheitert an der Vrosaison, so gehen wir noch hoch ins Dorf und beschliessen, am nächsten Tag nach Rom zu fahren. Klara bekommt eine saubere neue Hose gekauft. Schuhe scheint es keine schönen zu geben.

30.3. (Rom)

KolosseumPünktlich um 8:45stehen wir an der Rezeption um den Bus zum Bahnhof zu nehmen, den wir am Vorabend bestellt haben. Die nette Frau schaut uns etwas entgeistert an, da vor 3 Tagen die Zeit umgestellt wurde. Ups. Urlaub halt. So müssen wir den Weg ins Dorf selbst erlaufen und bekommen um 10:17 Uhr den Zug nach Rom. Es ist schön, mal wieder Bahn zu fahren, so kann ich mir besser die Landschaft anschauen. Nach 1 Stunde Fahrt mit zum Teil sehr christlichen jugendlichen Mädchen aus Deutschland, erreichen wir Roma-Ostiense um von dort die U-Bahn Richtung Kolosseum zu nehmen. Wir steigen aber schon am Circus Maximus aus und laufen auf den Überresten der antiken Rennbahn. Dann nehmen wir einen Bus und fahren bis zur Piazza Venezia. Dort kaufen wir einen Romführer und suchen endlich das Kolosseum, dass sich Linus so gewünscht hat. Am Forum Romanum und Forum Tajanum vorbei laufen wir direkt darauf zu. Ein beeindruckender Anblick!

Der Eintritt ist nicht ganz billig, aber wir erstehen für 4.-Euro einen deutschen Audioguide, mit dem Linus das ganze Forum erkundet. Klara ist reichlich müde und schläft irgendwann auf Jo's Schoss ein. Ich schaue mich kurz alleine um und löse ihn dann ab. Nach ca 2 Stunden im Kolosseum brechen wir auf. Meinem Wunsch nach einem Gang durch's Forum Romanum wird nicht nachgegangen und so nehmen wir einen Bus um aus der unmittelaberen Touristengegend zu kommen. Zufällig führt uns der Bus sogar an unseren Bahnhof. Nach einem Capuccino in einem netten Gartenkaffee und einem kurzen Spielplatzaufenthalt fahren wir wieder nach Hause.

31.3. (Bracciano-Pisa-La Spezia)

Am nächsten Tag versuchen wir zügig auszubrechen. Klappt natürlich nicht. Die Wäsche, die wir gestern gewaschen hatten ist noch nicht trocken Alles ist zäh. Ich bekomme nichts auf Reihe. Allerdings haben wir auch keine allzugroße Pisa
Eile. Gegen Mittag kommen wir in dem Flugzeugmuseum an, dass wir auf dem Weg noch sehen wollten. In alten Hangars sind alt Flugzeuge ausgestellt. Die gesamte Geschichte des Fliegens in Italien. Kinder und Eltern haben ihren Spass und alle können sich vor der langen Fahrt nochmals bewegen.

Weiter geht's über die auf die Autobahn am Mittelmeer. So sehen wir es doch noch und machen auch einen kurzen Halt um einmal Salzwasser zu spüren, barfuß im Sand zu laufen, Muscheln zu sammeln und Hosen und Pullis nass zu machen. Zur Abenddämmerung kommen wir in Pisa an und finden einen Parkplatz mit Blick auf den Turm. Was für ein schönder Platz!!! Der Turm ist schön, schief und berühmt. Die Kirche aber ist wunderschön, auch recht schief und keiner spricht von ihr. Der Bau wurde 1064 begonnen und die Streifenornamente dieses Doms waren Vorbild für viele andere Kirchen in Italien. Hier steht also die ursprüngliche Zebrakirche! Nach kurzem Rundgang um den Dom und den Verzicht darauf, für 15.- Euro auf den Turm zu steigen, nach zahlreichen Fotos machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Die gefällt mir besonders gut, da sie als Universitätsstadt ein eigenes Leben führt und weniger auf Touristen ausgerichtet ist. Wir schlendern an interessanten Bars und Kneipen vorbei und gehen in ein Restaurant, um unsere letzten echt itanlienischen Pasta zu essen. Teuer und gut. Wir beschliessen, noch etwas weiter zu fahren und gehen auf einer Raststätte bei La Spezia schlafen.

1.4. (La Spezia - Staufen)

Die letzte lange Fahrt steht uns bevor. Von La Spezia aus über den Apenin nach Mailand. Man kommt über die Autobahn doch schneller rüber ;-) In Parma fahren wir nochmal ab um uns die Beine zu vertreten und ein großes Stück Schinken zu kaufen. Und noch Proviant für die Fahrt. Der Bus fährt einfach super und ohne Aussetzer auch durch die Alpen. Es ist gut, am Freitag durch den Gotthardtunnel zu fahren, ich denke, am Samstag wäre die Warterei schlimmer gewesen. Zum Sonnenuntergang kommen wir in Staufen an und finden Quartier in Grossmamas Wohnung. Schön, auch mal wieder in einem warmen Bett zu schlafen.Alpen

2.4. (Staufen - Frechen)

Während Jo mit Klara noch einmal zur Burg hochsteigt, Linus es vorzieht in der Wohnung zu hocken, gehen Mami und ich noch nach Staufen um das nötigste fürs Wochenende zu kaufen. Dabei treffen wir auf dem Markt Marie mit Oma Liesel und Christel. WIr verabreden uns zum Mittag essen mit allen im Rothoff und treffen sie am Ende in Bad Krozingen. Es ist schön, wenigstens Marie und Paul noch zu treffen, da Flo und Brigitte leider nicht da sind. Von Bad Krozingen brechen wir am frühen Nachmittag auf umd auch noch Krischi und Ingrid mit Paula und Arthur zu treffen. In Königsdorf sind wir erst in der Nacht.

Der Urlaub war einer der schönsten und erholsamsten, die wir als Familie bisher hatten. Zumindest aus meiner Sicht. Ich hoffe, die Kinder verzeihen mir die langen Fahrten.